Bericht über das Fjölumdæmisþing MD 109 in Ólafsvík vom 25.–26. April 2025 - Distrikt 111 - Rheinland-Süd
Bericht über das Fjölumdæmisþing MD 109 in Ólafsvík vom 25.–26. April 2025

Inmitten der rauen Schönheit der isländischen Westküste, umgeben von Vulkangestein, schneebedeckten Gipfeln und dem unendlichen Atlantik, fand vom 25. bis 26. April 2025 das Fjölumdæmisþing des Multidistrikts 109 (Island) in Ólafsvík statt. Dieses besondere Treffen der Lions Clubs Islands war nicht nur ein Ort des Austauschs und der Weiterentwicklung gemeinsamer Ziele, sondern auch ein eindrucksvolles Beispiel für internationale Lions-Freundschaft. Die deutsche Delegation wurde mit großer Herzlichkeit empfangen und durfte zwei Tage voller wertvoller Impulse, intensiver Gespräche und kultureller Eindrücke erleben. Diese Reise war für uns nicht nur eine Gelegenheit zur internationalen Zusammenarbeit, sondern auch eine Inspiration für unsere zukünftige Arbeit in Deutschland. Dieser Bericht schildert unsere Erfahrungen, Eindrücke und Erkenntnisse, die wir als Delegation im Rahmen des Fjölumdæmisþing MD 109 gesammelt haben.
Vorbereitungen und Anreise
Die Einladung zur Teilnahme am isländischen Multidistrikt-Treffen erreichte uns Anfang Februar 2025 – mit großer Freude nahmen wir sie an. Die Auswahl der Delegationsmitglieder erfolgte durch den Multidistriktrat von MD 111 (Deutschland) unter Berücksichtigung von Engagement, Internationalität und Lions-Erfahrung. Die Gruppe setzte sich zusammen aus:
- DG Bettina Saidowsky (Rheinland Süd)
- Carsten Stanetzek (Rheinland Süd)
Die Vorfreude war groß, die logistische Planung jedoch durchaus herausfordernd: Flüge über Reykjavík, Mietwagenfahrten auf kurvigen Straßen zur abgelegenen Ortschaft Ólafsvík auf der Snæfellsnes-Halbinsel – all das erforderte sorgfältige Vorbereitung. Unsere Unterkunft im „Hotel Ólafsvík“ bot einen atemberaubenden Blick auf das Meer und das nahegelegene Snæfellsjökull Massiv. Schon auf der Fahrt von Reykjavík durch schneebedeckte Hochebenen, vorbei an dampfenden Quellen und moosbedeckten Lavafeldern, wurde deutlich: Dieses Treffen würde uns nicht nur menschlich, sondern auch landschaftlich in Erinnerung bleiben. Eröffnung des Fjölumdæmisþing Am Morgen des 25. April begann das Fjölumdæmisþing mit einer feierlichen Zeremonie in der Gemeindehalle von Ólafsvík. Die Gastgeber, unter der Leitung von Council Chairperson Geirþrúður Fanney Bogadóttir MD-109, begrüßten alle Teilnehmer herzlich – in isländischer und englischer Sprache, stets mit einem Lächeln, das echte Lions-Werte ausstrahlte. Die Halle war liebevoll dekoriert: Landesflaggen, Lions-Embleme und Fotos aus den isländischen Clubs schmückten den Raum. Nach der isländischen Nationalhymne und einer traditionellen Musikdarbietung mit Geige und Gesang folgten die Eröffnungsansprachen. Unsere Delegation wurde besonders willkommen geheißen – wir durften uns namentlich vorstellen und bekamen kleine Geschenke.
Auf der Convention wurden freundschaftlich die Wimpel mit den isländischen Governors ausgetauscht
Beeindruckend war die Mischung aus Professionalität und familiärer Atmosphäre: Der Konferenzbeginn zeigte bereits, dass dieses Treffen nicht nur ein organisatorisches Muss, sondern gelebte Lions-Kultur war.
Auf der Flaggenparade präsentierten sich die Clubs und die eingeladenen Nationen. Sie endete an hinter der dem Veranstaltungsort auf den Regenbogen-Farben, die für Vielfalt, Stolz und Toleranz stehen.
Inhalte und Themen des Treffens
Das Programm des Fjölumdæmisþing war vielfältig und thematisch breit aufgestellt. Die isländischen Lions legten besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit, Jugendarbeit und internationale Kooperation. In mehreren thematischen Blöcken und Diskussionsrunden wurden Schwerpunkte gesetzt:
1. Umweltengagement Island als Naturparadies betont seit jeher den Schutz der Umwelt. Lions-Projekte zur Strandreinigung, Baumpflanzaktionen und Bildungsarbeit zur Müllvermeidung wurden vorgestellt. Besonders eindrucksvoll war ein Bericht über die Zusammenarbeit mit Schulen bei der Säuberung isländischer Küstenabschnitte – in Kombination mit wissenschaftlichen Workshops für Kinder.
2. Jugendprojekte Ein zentrales Thema war die Arbeit mit Jugendlichen – sowohl im Rahmen von Lions Quest als auch durch nationale Programme wie „Unglingarnir í Ljóni“ (Jugend im Löwen). Es wurden neue Ansätze vorgestellt, wie junge Menschen auf dem Land erreicht und für ehrenamtliches Engagement begeistert werden können.
3. Internationale Zusammenarbeit
Ein Highlight war die Präsentation internationaler Projekte, u.(a. mit Lions Norwegen und Grönland. Die Diskussion über europäische Synergien, Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede war offen, ehrlich und konstruktiv. Es wurde deutlich, dass Lions International auch auf kleinen Inseln global denkt. Zwischenmenschliche Begegnungen und Netzwerkarbeit Neben den offiziellen Programmpunkten war es vor allem der persönliche Austausch, der unsere Reise bereicherte. In zahlreichen Pausen, bei gemeinsamen Abendessen und Spaziergängen am Meer entstanden intensive Gespräche mit Lions aus ganz Island – von Akureyri bis Höfn. Auch der Austausch mit Vertreterinnen der British Isles und den skandinavischen Staaten die ebenfalls am Treffen teilnahmen, war bereichernd – Themen wie Inklusion, mentale Gesundheit und Erreichbarkeit in abgelegenen Regionen wurden grenzübergreifend diskutiert. Wir hatten Gelegenheit PDG Arni V. Fridrunðriksson und seine Gattin Gerður Jonsdottir kennen zu lernen, die wir auf dem KDL in München wieder getroffen haben Get Together Fischfabrik Ólafsvík Beim abendlichen Festbankett im „Viðvík Kulturzentrum“ gab es isländische Spezialitäten wie Lammbraten, Rhabarberdessert und den berüchtigten fermentierten Hai – letzteren probierten wir aus Höflichkeit, aber mit gemischten Reaktionen. Wir bekamen dort die besten Plätze am Tisch von PIP Guðrún Yngvadóttir und ihrem Gatten. Themen waren unter anderem die bevorstehenden Wahlen internationaler Gremien, sowie Skandinavisch-Baltischen Lions- Beziehungen und die Besuche von Isländern auf Kontinental Europäischen Multidistrikt Versammlungen.
Gruppenfoto der internationalen Gäste am Festbankett
Begleitprogramm und kulturelle Eindrücke
Das Rahmenprogramm des Fjölumdæmisþing bot eindrucksvolle Einblicke in die isländische Kultur und Natur. Eine halbtägige Exkursion führte uns zum Snæfellsjökull-Gletscher – begleitet von einem lokalen Geologen, der uns mit Geschichten über Jules Verne und die geologische Bedeutung des Vulkans faszinierte. Ein Besuch im Fischereimuseum von Ólafsvík ließ uns die Tradition und Geschichte der Region verstehen. Ein Chor aus Reykjavíker Lions-Mitgliedern sorgte in einem alten Stall für musikalische Höhepunkte. Ergebnisse und Ausblick Für unsere Delegation war das Fjölumdæmisþing ein voller Erfolg – menschlich, fachlich und emotional. Die folgenden Ergebnisse nehmen wir mit:
- Konkrete Planungen für Jugend-Austauschprogramme zwischen Clubs in Deutschland und Island
- Ideen für bilaterale Lions-Treffen,
- Impulse für mehr Umweltprojekte in deutschen Clubs, inspiriert durch das isländische Engagement
- Vertiefung der persönlichen Kontakte, insbesondere mit Lions aus Akureyri, Ísafjörður und Reykjavík
Darüber hinaus haben wir festgestellt, wie wertvoll der Blick über den nationalen Tellerrand für unsere tägliche Arbeit in den Clubs ist. Die Vielfalt, mit der Lions in Island auf soziale, ökologische und bildungspolitische Herausforderungen reagieren, bietet zahlreiche Anregungen für unseren Kontext in Deutschland. Danksagung und Abschied Am Morgen des 27. April traten wir schweren Herzens die Rückreise an. Beim Abschied wurden Tränen vergossen, Adressen getauscht und Versprechen gemacht, sich bald wiederzusehen. Unsere tiefste Dankbarkeit gilt den Organisatoren des Fjölumdæmisþing, insbesondere Governor Guðrún Jónsdóttir und dem Lions Club Ólafsvík, für ihre herzliche Gastfreundschaft, perfekte Organisation und das ehrliche Interesse an Austausch und Freundschaft. Wir überreichten als kleines Zeichen der Wertschätzung den Wimple des deutschen Multidistrikts, eine Deutschen Riesling und Haribo Gummibärchen, die ihre Heimat in unserem Distrikt Rheinland Süd haben – und jede Menge Dankesworte auf Isländisch: „Takk fyrir alla gestrisni!“
Wir sagen: Takk, Island – auf ein baldiges Wiedersehen im Geist von We Serve!